Schüler verbessern mit innovativer Lüftungsanlage die Luft im Klassenzimmer


Ein zukunftsweisendes Projekt wird derzeit über die Osterferien im Gymnasium Achern realisiert. Die Klasse 10d und ihr NWT-Lehrer Michael Staak bauen in Kooperation mit dem Verein Regenerative Energien Mittelbaden E. V. (REM), vertreten durch den Vorsitzenden Uwe Burkhardt, in vier Klassenzimmern eine Lüftungsanlage als Prototyp ein. Das Projekt ist im Grund praktischer Unterricht im Fach Naturwissenschaft und Technik. Seinen Ursprung hat das Projekt im vergangenen Schuljahr über die Teilnahme der Schule am Wettbewerb „Jugend forscht“, wobei sich die beiden Schüler Robin Kühnberger und Niklas Poteczin dem Thema Lüftung in der Schule widmeten.

Insbesondere in der kalten Jahreszeit stecken Schulen gewissermaßen in einem Dilemma. Einerseits soll um frischer Luft willen und bei zu hoher CO²- Konzentration gelüftet werden, andrerseits entweicht damit Heizungswärme nutzlos ins Freie. Um diesen Vorgang zu messen, bauten Kühnberger und Poteczin im vergangenen Jahr eine CO²-Ampel der Schule auseinander, untersuchten, was der Sensor kann, und entwickelten eine eigene Ampel mit Netzwerk, um die Entwicklung des CO²-Gehalts in einem Klassenzimmer zu messen. Mit Hilfe ihrer Ampel stellten sie fest, dass die CO²-Belastung in einem Klassenzimmer nach 25 Minuten über den vom Bundesumweltamt empfohlenen Grenzwert von 1000 ppm steigt. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, vielleicht sogar Kopfschmerzen könnten Folge sein. Lösung an Schulen ist in aller Regel: Die Fenster werden geöffnet und es wird gelüftet. Das unterbricht den Unterricht, Wärme entweicht nutzlos nach draußen und es wird kalt.

Ausweg aus diesem Dilemma ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Mit ihr wird vorne im Klassenzimmer frische Luft von außen zugeführt und hinten wird die verbrauchte Luft abgesaugt. In einem Wärmetauscher übergibt die verbrauchte Luft ihre Wärme der frischen Luft. So wird die Luft ausgetauscht und gleichzeitig bleibt die Wärme drinnen. Zusätzlich werden Heizkosten und CO²-Emissionen eingespart und im Weiteren werden Staub, Krankheitserreger, Allergene und chemische Ausdünstungen mit der verbrauchten Luft aus dem Klassenzimmer entfernt. Genau eine solche Lüftungsanlage mit dem Messwerk von Robin Kühnberger und Niklas Poteczin bauen die Schüler der 10d mit NWT-Lehrer Michael Staak derzeit ein, tatkräftig unterstützt durch den Verein REM und Hausmeister Adrian Broß. Alle Schüler sind voll bei der Sache und haben Spaß an der sinnvollen Arbeit.

Die Stadt genehmigte den Einbau, zur Finanzierung der 46000 Euro teuren Anlage wurden bereits 40000 Euro an Spenden von Firmen und Stiftungen eingeworben. Dabei half Uwe Burkhardt als „Projektmensch“, wie er sich selbst nennt, mit REM kräftig. Michael Staak und Uwe Burkhardt kennen sich schon geraume Zeit über das Thema „Klimawerkstatt“. Beide sind sie zuversichtlich, dass sie das restliche Geld auch noch einwerben können. Spenden sind möglich an den Förderverein des Gymnasiums: IBAN DE55 6649 0000 0078 2257 00, Stichwort Lüftungsprojekt GA.